Es liegt am Hang des Taigetos Gebirges wie in die Wand genagelt, oben die Burg, die im 13.Jh entstanden und darunter viele prächtige Kirchen und Klöster, den denen mehrheitlich nur Ruinen stehen. Am Fuße des Berges entstand die Stadt Mystras als Residenz byzantinischer Prinzen.
Mistras hatte zwei Stadtmauer-Ringe: Der äußere verläuft hier auf dem Bild ganz links auf Höhe der dort sichtbaren Gebäude, die innere Stadtmauer etwas unterhalb des Palastes (Bildmitte). Auf dem Gipfel sind die Ruinen des Kastells erkennbar.
Das Gelände kann von oben (unterhalb der Burg) oder von unten besichtigt werden. Der Blick in die Ebene ist herrlich.
Das Kloster Monte Pantanassas über der Ebene von SpartaKloster Monte Pantanassas
Dieses Kloster ist das letzte noch von Nonnen bewohnte und das Letztentstandene. Sie ist im Inneren mit bunten Fresken bemalt. Aber Kirchen dürfen von innen nicht fotografiert werden.
Vom Kastell (Gipfel) aus gesehen: Palast (links) und Gebäude am unteren Stadteingang (rechts)
Die Wege waren steil und zum Teil zur abenteuerlich auf Feldsteinen, wenig Treppen… da wären Wanderschuhe angemessen gewesen.
Unser erster Stopp auf der Fahrt gen Süden ist in Nafplio, einer adretten, tourismusgerechten Innenstadt: Läden, Bars, Restaurants in hübscher Lage. Auch wir genießen etwas kühles in einem der Straßencafes.
Aus den Gassen von Nafplio stammt auch dieses symbolträchtige Bild: Wasser ist wertvoll und dieser Wasserhahn mit Sicherheitsschloss schützt gegen Diebstahl.
Der Weg nach Sparta führt durch die Berge – und dort haben wir eine bisher einmaliges Erlebnis:
Regen!
Auf dem Ausgrabungsgelände von Sparta ist nicht mehr viel zu sehen. Am ehesten noch erkennbar sind die Reste einer Basilika aus nachrömischer Zeit, also nicht aus der „berühmten“ Zeit der Spartaner.
Der Tag endet auf einem (sehr einfachen) Campingplatz in Mistras, wo wir am nächsten Morgen früh zur Besichtigung starten wollen.
Schon bei unseren ersten Reiseplanung hatte man uns gewarnt, dass der Hochsommer für Griechenland keine gute Reisezeit sei, da es zu heiß wird. Wir haben uns trotzdem darauf eingelassen, weil wir nur so einen Vier-Wochen-Zeitraum vor Ort verbringen können und für einen kürzeren Urlaub ist uns die Anreise zu weit. Bei der Spanien-Portugal-Reise in 2016 hatten wir erlebt, dass man sich darauf einstellen kann: Tagsüber alle Fenster mit den wärmereflektierenden Jalousien schließen, Abends die Warmluft durch die Dachluken ablüften. Und Nachmittags keine Aktivitäten einplanen. Und so waren wir zuversichtlich, dass uns die Sommertemperaturen nicht allzu sehr belasten werden.
Nun war ich natürlich neugierig, welche Temperaturen sich tatsächlich einstellen. Da ich für die zusätzliche Kühlbox (siehe unten) eine Lüftersteuerung brauchte und aus Bastelfreude habe ich einen RaspberryPi mit diversen Temperatursensoren ausgestattet. Hier sind die ersten Ergebnisse: Der kälteste Moment war gleich nach dem Verlassen der Fähre im Norden in Igoumentisa: Morgens um sechs Uhr hatte es nur 13 Grad – und das in Griechenland! Bei diesem Temperaturniveau ist es allerdings nicht geblieben: In der ersten Woche im Norden (ungefähr bis Platanias / Pilion-Halbinsel) kühlte es nachts meist auf 20 Grad ab – was sehr angenehm für den Schlaf ist. Danach hatten wir drei Nächte, in denen es draußen nicht unter 27 Grad abkühlte – und das natürlich erst morgens kurz vor Sonnenaufgang, so dass es in der Nacht davor mit dem Schlafen bei über 30 Grad schwierig war und man auch mal aufwachte. Insgesamt ziehen wir aber bisher eine positive Bilanz: Wir hatten angesichts der Jahreszeit Juli/August mit mehr schlaflosen Nächten gerechnet.
Ein anderer Aspekt ist das Thema „Kühlschrank“. Damals bei der Spanien-Portugal-Reise hatten wir gelernt, dass ein Absorberkühlschrank prinzipbedingt nicht mehr als bestenfalls 20 Grad Temperaturunterschied erzeugen kann. Tagsüber bedeutet das wegen der Sonneneinstrahlung auf die rechte Seite des Autos (wo der Einbaukühlschrank arbeitet), dass es im Kühlschrank schon mal 25 Grad warm wird – was man kaum mehr „kühl“ bezeichnen kann. So war die Neuanschaffung einer Kompressor-Kühlbox eine gute Idee. Sie passt gerade so in den Schrank unter dem festeingebauten Kühlschrank. Um die entstehende Warmluft abzuführen, habe ich einen Lüfter eingebaut, der durch die vorhandene Kühlschrankluft-Außenöffnung bläst. Das funktioniert gut und so haben wir einen wirklich kühlen Platz für Lebensmittel. Die Box könnte sogar auf Tiefkühlung eingestellt werden, aber das brauchen wir nicht.
Der Einbaukühlschrank ist dennoch nützlich, weil wir so einen Platz für Medikamente, Rotwein und die weniger empfindlichen Lebensmittel wie Butter und Käse haben. Und von der wohltemperierten Lagerung von Käse und Rotwein leitet sich auch unsere neue Bezeichnung ab: Es ist jetzt unser „Aromaschrank“. Außerdem funktioniert das Gefrierfach weiterhin sehr gut, so dass wir immer Eiswürfel für einen sommerlichen Drink haben.
Seit wir auf der Peleponnes sind, haben wir Wind, was die Temperaturen noch erträglicher macht.
Auf dem Weg von Mykene nach Epidauros kommen wir in Argos vorbei und besichtigen die Burg oberhalb der Stadt. Sie liegt auf 276 m Höhe. Die Burg stammt aus dem 10. Jh nach Christus, Fundamente sind aus der Antike, so sind im Innern Reste eines griechischen Tempels zu sehen.
Kastro Larissa
Von dort oben hat man einen herrlichen Ausblick auf die Ebene und den Golf.
Kastro Larissa mit Blick auf den Argolischen Golf
Dann geht es weiter nach Epidauros, die zweite große Erinnerung nach 40 Jahren und auch heute ist die Größe (14000 Zuschauer) und der Erhaltungszustand des Theaters beeindruckend. Die Akustik ist großartig, man hört weit hinauf, wenn unten laut besprochen wird. Gleichwohl werden heutige Vorführungen, die im Sommer noch stattfinden, per Lautsprecher verstärkt.
Das antike Theater in Epidauros
Vom Rest der Ausgrabungsstätte ist wieder wenig erhalten, es stehen wenige Säulen des Asklepios Tempel, die schon immer mit neuen Teilen aufgebaut sind und das Abaton daneben. Es ist das älteste Gebäude im Heiligtum (6. Jh v. Chr.). Hier verbrachten die Pilger die Nacht, um im Traum eine Eingebung von Asklepios zu erhalten.
Epidauros: Abaton
Danach ging es zu einem Campingplatz in der Nähe von Napflio, auf dem wir wieder ein paar Tage Pause einlegen.
Heute sind wir an einem Ort, an dem ich vor 40 Jahren bereits war und mich immer noch gut erinnere.
Auf der Fahrt dorthin kommen wir durch Orangen- und Olivenhaine.
In Mykene sehen wir uns die Festung an, die bereits vor 3000 Jahren entstanden ist. Aber Höhepunkt der Mykener Herrschaft lag um 1400 v. Chr. Das Löwentor ist um 1200 v. Chr entstanden.
Mykene, Löwentor
Der Ausblick von der Burg in die Ebene ist grandios.
Blick von Mykene in die Ebene gen Südwesten
Bereits am Eingang befinden sich die Schachtgräber als Familiengräber, die von Schliemann entdeckt und ausgehoben wurden. Er fand 13.5 kg Edelmetall, meist Gold und wertvolle Dolche.
Blick in die von Schliemann ausgehobenen Gräber
Hier guckt man vom Palast zu den Künstlerwerkstätten und das Haus der Säulen.
Heute übernachten wir im Ort unterhalb und nutzen den zweiten Teil des Tages für zwei Waschmaschinen und den Swimmingpool am Platz. Heute ist Bergfest.
Am Montag lebt die Stadt schon ganz anders. Als Erstes gehen wir auf den Markt und schauen uns die Fisch- und Fleischhalle an.
Fischmarkthalle
Die Athinas-Straße führt schnurstracks zum Monastiraki.
Monastiraki
Über den Flohmarkt geht es nun zur griechischen Agora, der Markt- und Versammlungsort der Bürger, das Herz der antiken Stadt. Vom 5.Jh vor Chr. bis 580 n.Chr. war hier der Mittelpunkt des Lebens mit Blick auf die Akropolis.
Die griechische Agora
Auf einer Anhöhe liegt der Tempel des Hephaistos, er gilt als besterhaltener Tempel Griechenlands. Er wurde zur Zeit des Panthenon erbaut.
Am Vormittag geht es auf die Akropolis vorbei am Dionysos Theater zum Athene Tempel. Beginn des Baus war bereits im 7./6. Jh vor Chr., aber wurde vieles im 5. Jh v. Chr. in mykenischer Zeit nach Zerstörungen neu erbaut. Der Athene Tempel diente dann als Burgeingang.
Athene-Tempel auf der Akropolis
Der Panthenon ist von allen Seiten Athens weithin sichtbar und war das wichtigste Heiligtum der Athener. Der Tempel entstand in den Jahren 447-439 v. Chr. mit Giebelfiguren und viel Farbe. Der Verzicht der Farben ist das Ergebnis des neuzeitlichen Bildes der Antike, so betont es eher die bauliche Leistung der Zeit.
Parthenon
Von einem Aussichtsberg in der Nähe hat man einen wunderbaren Blick auf die Akropolis.
Blick auf die Akropolis vom südwestlich gelegenen Philopapposhügel. Im Hintergrund der Lykabettus-Felsen
Im Akropolis Museum finden sich viele Originalfiguren und auch einige Nachbildungen. In der oberstes Etage, die leicht gedreht ist, wird das Panthenon nachgestellt mit vielen Originalteilen aber auch Nachbildungen sowie Leerstellen, wenn man nicht weiß, wie es damals aussah.
Akropolis-Museum
Beim weiteren Lauf durch die Stadt, am Hadrianstor vorbei, kommt man ans Zappion, ein neoklassizistisches Gebäude, das die Brüder Zappas der Stadt Athen stifteten. 1896 wurde hier die olympischen Fechtwettkämpfe ausgetragen.
Zappeion
Nun folgt der Aufstieg zum Lykabettus-Felsen, die letzten Meter werden mit der Standseilbahn beendet. Kurz davor gab es ein nettes Cafe mit tollen Fruchtsäften und Lemonaden.
Pause im Veranda-Cafe am Aufstieg zum Lykabettus-Felsen
Oben gab es noch ein leckeres Abendessen und einen tollen Sonnenuntergang….
Auf dem Lykabettus
und eine schöne bald auch beleuchtete Stadt.
Blick von der Terasse des Restaurant „Orizondes Lykabettus“