Olympia

Heute steht Olympia, die letzte große Ausgrabungsstätte, auf unserem Programm.
Hier fanden über 1000 Jahre die olympischen Spiele statt, insbesondere im Stadion. Sie haben aber mit dem Hochleistungssport heute wenig gemein, sie waren nämlich kultische Handlungen.
Olympia beschert uns das erste gesicherte Datum griechischer Geschichte: Iphitos knüpfte 776 v. Chr. an einen Brauch an, Wettspiele zu Ehren des Gottes Zeus zu veranstalten und dieses alle 4 Jahre. So spielen Zeus-Tempel, aber auch Zeussäulen, die mit Namen von Regelverletzern versehen wurden, um andere abzuschrecken, eine große Rolle. Sie standen auf dem Weg zum Stadion.

Im Palästra, der Ringerschule, wurde vor den Spielen trainiert.

Olympia: Palästra

Im Philippeon, benannt nach Philipp II von Mazedonien, der diesen Rundbau in Auftrag gab, der aber erst unter seinem Sohn Alexander dem Großen fertig gestellt wurde.

Architrav des Philippeion

Hauptattraktion in Olympia ist das Stadion, es hat eine Länge von 600 olympischen Fuß, d.h. 192m und fasste 40.000 Zuschauer. Die enorme Größe soll darauf zurück gehen, dass Herakles seinen großen Fuß zur Abmessung zur Verfügung gestellt haben soll.
Die olympischen Spielen waren ein gesellschaftliches Ereignis, zu dem man aber trotzdem den heiligen Bezirk besuchte und sich göttlichen Beistand holte.

Stadion

Der große Zeustempel ist bisher nicht wieder aufgebaut worden. Er war der bedeutendste Tempel in Olympia und 64,12 m lang und 27,68 m breit. Er wurde 456 v. Chr. beendet. Etwa 1000 Jahre später fiel der Tempel einem Erdbeben zum Opfer.

Tempel des Zeus

Im Museum finden sich tatsächlich noch einige Originalskulpturen, die nicht nach Athen gebracht oder von europäischen Ländern geraubt wurden. Auch die Rückgabe einzelner Stücke aus deutschen Museen spielt hier in Griechenland eine große Rolle. Vor über 100 Jahren begannen deutsche Archäologen mit den Ausgrabungen.

Bisher behauptete Uwe ja, dass die Bewohner Griechenlands damals ohne Arme und viele auch kopflos waren, aber die Statue ganz rechts zeigt ihm nun, dass es wohl auch Menschen mit beidem gab.

Messene und Vassae

Von unserem Standplatz direkt am Wasser aus begrüßt uns der Tag mit einem Sonnenaufgang direkt im Bett…

Sonnenaufgang am Petalidi Beach Camping

Heute stehen nochmal zwei antike Stätten auf dem Plan: Messene und der Apollontempel in Vassae.

Überblick auf Messene von Norden
Die Überreste des Asklepiostempels
Hier wurde mal eine Säulenreihe mit Architrav wieder aufgerichtet

Die Fahrt zum Apollontempel in Vassae ist eine waschechte Bergstrecke auf (relativ) schmaler Straße. Nachdem wir ansonsten überall von den Straßen begeistert sind, merken wir hier, dass es sich um eine untergeordnete Nebenstrecke handelt, die nicht überall intensiv gepflegt ist und auch der Landwirtschaft dient… Letztlich aber alles noch gut zu fahren, da kennen wir aus Italien ganz andere Straßenqualität und Enge.

Die Landschaft hier in dem bis zu 1400m hohen Gebirgszug ist so ganz anders: Viel grün und offenbar regnet es hier mehr als sonst auf dem Peloponnes. Auch wir erleben das und so fahren wir für etwa eine Stunde im (teils heftigen) Regen. Auch Vassae (auf gut 1100m Höhe liegend) erleben wir mit Nieselregen und bei 19 Grad. Wer hatte da noch gesagt, in Griechenland sei es im August unerträglich heiß?

Der Apollontempel liegt auf dem Bergrücken und ist wegen der laufenden Renovierung in ein großes Zelt gehüllt: Auf dem folgenden Bild oben links als schemenhafter grauer Kasten erkennbar.

Blick während der Fahrt nach Vassae von der gegenüberliegenden Talseite auf Skleros und das Zelt mit dem Apollontempel

Unser Tagesziel ist dann der Campingplatz Tholon Beach, wo wir erstmals einen wirklich großen, breiten Sandstrand erleben.

Petalidi

Gestern sind wir von Stoupa über Kalamata zum Camping Petalidi Beach gefahren und haben dann bis heute einfach „nichts“ gemacht.

Auf der von Weinreben beschatteten Terrasse lässt es sich gut aushalten und es gibt bodenständige griechische Kost zum Abend.

…und es geht mal schwimmen…

Mittelmeer mit Uwe

Mani

Mani ist einer der „Finger“ der Peloponnes. Es ist eine karge Gegend, die wir mit einer Rundfahrt besichtigen.

Nähe Areopolis
Vathia liegt im Süden von Mani
Vathia ist bekannt für seine traditionellen Wohntürme
Porto Kagio liegt fast an der Südspitze der Mani

Mystras

Es liegt am Hang des Taigetos Gebirges wie in die Wand genagelt, oben die Burg, die im 13.Jh entstanden und darunter viele prächtige Kirchen und Klöster, den denen mehrheitlich nur Ruinen stehen. Am Fuße des Berges entstand die Stadt Mystras als Residenz byzantinischer Prinzen.

Mistras hatte zwei Stadtmauer-Ringe: Der äußere verläuft hier auf dem Bild ganz links auf Höhe der dort sichtbaren Gebäude, die innere Stadtmauer etwas unterhalb des Palastes (Bildmitte). Auf dem Gipfel sind die Ruinen des Kastells erkennbar.

Das Gelände kann von oben (unterhalb der Burg) oder von unten besichtigt werden. Der Blick in die Ebene ist herrlich.

Das Kloster Monte Pantanassas über der Ebene von Sparta
Kloster Monte Pantanassas

Dieses Kloster ist das letzte noch von Nonnen bewohnte und das Letztentstandene. Sie ist im Inneren mit bunten Fresken bemalt. Aber Kirchen dürfen von innen nicht fotografiert werden.

Vom Kastell (Gipfel) aus gesehen: Palast (links) und Gebäude am unteren Stadteingang (rechts)

Die Wege waren steil und zum Teil zur abenteuerlich auf Feldsteinen, wenig Treppen… da wären Wanderschuhe angemessen gewesen.

Nafplio und Sparta

Unser erster Stopp auf der Fahrt gen Süden ist in Nafplio, einer adretten, tourismusgerechten Innenstadt: Läden, Bars, Restaurants in hübscher Lage. Auch wir genießen etwas kühles in einem der Straßencafes.

Aus den Gassen von Nafplio stammt auch dieses symbolträchtige Bild: Wasser ist wertvoll und dieser Wasserhahn mit Sicherheitsschloss schützt gegen Diebstahl.

Der Weg nach Sparta führt durch die Berge – und dort haben wir eine bisher einmaliges Erlebnis:

Regen!

Auf dem Ausgrabungsgelände von Sparta ist nicht mehr viel zu sehen. Am ehesten noch erkennbar sind die Reste einer Basilika aus nachrömischer Zeit, also nicht aus der „berühmten“ Zeit der Spartaner.

Der Tag endet auf einem (sehr einfachen) Campingplatz in Mistras, wo wir am nächsten Morgen früh zur Besichtigung starten wollen.

Temperaturen

Schon bei unseren ersten Reiseplanung hatte man uns gewarnt, dass der Hochsommer für Griechenland keine gute Reisezeit sei, da es zu heiß wird. Wir haben uns trotzdem darauf eingelassen, weil wir nur so einen Vier-Wochen-Zeitraum vor Ort verbringen können und für einen kürzeren Urlaub ist uns die Anreise zu weit.
Bei der Spanien-Portugal-Reise in 2016 hatten wir erlebt, dass man sich darauf einstellen kann: Tagsüber alle Fenster mit den wärmereflektierenden Jalousien schließen, Abends die Warmluft durch die Dachluken ablüften. Und Nachmittags keine Aktivitäten einplanen. Und so waren wir zuversichtlich, dass uns die Sommertemperaturen nicht allzu sehr belasten werden.

Nun war ich natürlich neugierig, welche Temperaturen sich tatsächlich einstellen. Da ich für die zusätzliche Kühlbox (siehe unten) eine Lüftersteuerung brauchte und aus Bastelfreude habe ich einen RaspberryPi mit diversen Temperatursensoren ausgestattet. Hier sind die ersten Ergebnisse:
Der kälteste Moment war gleich nach dem Verlassen der Fähre im Norden in Igoumentisa: Morgens um sechs Uhr hatte es nur 13 Grad – und das in Griechenland! Bei diesem Temperaturniveau ist es allerdings nicht geblieben: In der ersten Woche im Norden (ungefähr bis Platanias / Pilion-Halbinsel) kühlte es nachts meist auf 20 Grad ab – was sehr angenehm für den Schlaf ist. Danach hatten wir drei Nächte, in denen es draußen nicht unter 27 Grad abkühlte – und das natürlich erst morgens kurz vor Sonnenaufgang, so dass es in der Nacht davor mit dem Schlafen bei über 30 Grad schwierig war und man auch mal aufwachte. Insgesamt ziehen wir aber bisher eine positive Bilanz: Wir hatten angesichts der Jahreszeit Juli/August mit mehr schlaflosen Nächten gerechnet.

Ein anderer Aspekt ist das Thema „Kühlschrank“. Damals bei der Spanien-Portugal-Reise hatten wir gelernt, dass ein Absorberkühlschrank prinzipbedingt nicht mehr als bestenfalls 20 Grad Temperaturunterschied erzeugen kann. Tagsüber bedeutet das wegen der Sonneneinstrahlung auf die rechte Seite des Autos (wo der Einbaukühlschrank arbeitet), dass es im Kühlschrank schon mal 25 Grad warm wird – was man kaum mehr „kühl“ bezeichnen kann. So war die Neuanschaffung einer Kompressor-Kühlbox eine gute Idee. Sie passt gerade so in den Schrank unter dem festeingebauten Kühlschrank. Um die entstehende Warmluft abzuführen, habe ich einen Lüfter eingebaut, der durch die vorhandene Kühlschrankluft-Außenöffnung bläst. Das funktioniert gut und so haben wir einen wirklich kühlen Platz für Lebensmittel. Die Box könnte sogar auf Tiefkühlung eingestellt werden, aber das brauchen wir nicht.

Der Einbaukühlschrank ist dennoch nützlich, weil wir so einen Platz für Medikamente, Rotwein und die weniger empfindlichen Lebensmittel wie Butter und Käse haben. Und von der wohltemperierten Lagerung von Käse und Rotwein leitet sich auch unsere neue Bezeichnung ab: Es ist jetzt unser „Aromaschrank“. Außerdem funktioniert das Gefrierfach weiterhin sehr gut, so dass wir immer Eiswürfel für einen sommerlichen Drink haben.

Seit wir auf der Peleponnes sind, haben wir Wind, was die Temperaturen noch erträglicher macht.

Ein schöner Nachmittag

Epidauros

Auf dem Weg von Mykene nach Epidauros kommen wir in Argos vorbei und besichtigen die Burg oberhalb der Stadt. Sie liegt auf 276 m Höhe. Die Burg stammt aus dem 10. Jh nach Christus, Fundamente sind aus der Antike, so sind im Innern Reste eines griechischen Tempels zu sehen.

Kastro Larissa

Von dort oben hat man einen herrlichen Ausblick auf die Ebene und den Golf.

Kastro Larissa mit Blick auf den Argolischen Golf

Dann geht es weiter nach Epidauros, die zweite große Erinnerung nach 40 Jahren und auch heute ist die Größe (14000 Zuschauer) und der Erhaltungszustand des Theaters beeindruckend. Die Akustik ist großartig, man hört weit hinauf, wenn unten laut besprochen wird. Gleichwohl werden heutige Vorführungen, die im Sommer noch stattfinden, per Lautsprecher verstärkt.

Das antike Theater in Epidauros

Vom Rest der Ausgrabungsstätte ist wieder wenig erhalten, es stehen wenige Säulen des Asklepios Tempel, die schon immer mit neuen Teilen aufgebaut sind und das Abaton daneben.
Es ist das älteste Gebäude im Heiligtum (6. Jh v. Chr.). Hier verbrachten die Pilger die Nacht, um im Traum eine Eingebung von Asklepios zu erhalten.

Epidauros: Abaton

Danach ging es zu einem Campingplatz in der Nähe von Napflio, auf dem wir wieder ein paar Tage Pause einlegen.

Mykene

Heute sind wir an einem Ort, an dem ich vor 40 Jahren bereits war und mich immer noch gut erinnere.

Auf der Fahrt dorthin kommen wir durch Orangen- und Olivenhaine.

In Mykene sehen wir uns die Festung an, die bereits vor 3000 Jahren entstanden ist. Aber Höhepunkt der Mykener Herrschaft lag um 1400 v. Chr. Das Löwentor ist um 1200 v. Chr entstanden.

Mykene, Löwentor

Der Ausblick von der Burg in die Ebene ist grandios.

Blick von Mykene in die Ebene gen Südwesten

Bereits am Eingang befinden sich die Schachtgräber als Familiengräber, die von Schliemann entdeckt und ausgehoben wurden. Er fand 13.5 kg Edelmetall, meist Gold und wertvolle Dolche.

Blick in die von Schliemann ausgehobenen Gräber

Hier guckt man vom Palast zu den Künstlerwerkstätten und das Haus der Säulen.

Heute übernachten wir im Ort unterhalb und nutzen den zweiten Teil des Tages für zwei Waschmaschinen und den Swimmingpool am Platz.
Heute ist Bergfest.

Korinth-Kanal und Alt-Korinth

Heute verlassen wir Athen in Richtung des Isthmus von Korinth.

Am Golf von Megara / Saronischer Golf auf dem Weg nach Korinth

Unser erster Stopp ist an der Westeinfahrt des Korinth-Kanals.

Bewegliche Brücke an der Osteinfahrt des Korinth-Kanals

Natürlich lassen wir uns den Blick von der berühmten Brücke in den 1881 bis 1893 gebauten Kanal nicht entgehen:

Kanal von Korinth mit Blick nach Osten

Unser heutiges Tagesziel ist ein Womo-Stellplatz bei Alt-Korinth.

Quellhaus in Alt-Korinth
Lechanthos-Straße in Alt-Korinth