Stockholm (2) Vasa Museet

Heute ist durchgehend trübes Wetter mit viel Regen angesagt und so entscheiden wir uns heute für Museumsbesuche. Am Anfang steht das „Vasamuseet“: Ein Kriegsschiff von 1628, das bei seiner Jungfernfahrt kurz nach dem Ablegen in Sichtweite des Hafens versank. Wie man heute weiß, war es eine Fehlkonstruktion mit zu geringem Tiefgang und extrem windempfindlich. Für das Königreich Schweden, das mit diesem außergewöhnlich großen Schiff seine Macht zeigen wollte, muss das extrem peinlich gewesen sein – aber da der König selbst die Abmessungen genehmigt hatte, blieb auch der Konstrukteur straffrei.

Für uns heute hat es etwas Gutes: Nach der Bergung des weitgehend unbeschädigten Wracks zwischen 1956 und 1961 sowie aufwändiger Konservierungsarbeiten über mehr als zwanzig Jahre kann das eindrucksvolle Schiff besichtigt werden. Und es heißt, dass 95% aller Teile Original seien.

Rund um das ins Trockendock geschleppte Schiff wurde ein Museumsgebäude mit Aussichtsplattformen über sieben Etagen errichtet. So kann man vom Kiel bis zum Oberdeck hineinschauen und bekommt gleichzeitig in einer interessanten Ausstellung alles über den Bau und den Untergang sowie das Leben an Bord ähnlicher Kriegsschiffe zu sehen. Ein Modell im Maßstab 1:10 zeigt die Takelage:

An der Rückseite prahlen die aufwändigen Holzschnitzereien mit dem Reichtum des Schwedischen Königs.

Nicht weit vom Vasamusset entfernt besuchen wir noch ein zweites Museum mit so gänzlich anderem Inhalt: Es ist Abba gewidmet und zeigt die Geschichte der Vier von den Anfängen bis zu den späteren Solokarrieren. Im Original finden sich auch viele der prägnanten Kostüme, so zum Beispiel das vom Grand-Prix-Sieg 1974:

Stockholm (1) – Gamle stan

Heute ist Stadtrundgang angesagt, obwohl das Wetter nicht so ganz ideal ist. Einen der starken Regenschauer verbringen wir in einem kleinen Café am Stortorget.

Als die Sonne wieder durchkommt, schlendern wir durch die Altstadt (Gamla Stan) weiter zum Schloss.

Trotz der grauen Wolken lässt sich erahnen, dass der Blick vom Riddarholmen aufs Wasser und das Stadshus eine der Top-Locations von Stockholm ist.

Als typisch für den heutigen Eindruck von Stockholm nehme ich aber etwas in der folgenden Art mit: Altstadt, Wasser und Verkehr auf engem Raum:

Götakanal – Jonsboda

Gestern haben wir beschlossen, unseren Aufenthalt auf unserem Platz direkt am Kanal um einen zweiten Tag zu verlängern. Schade dass es heute tatsächlich wie angekündigt häufig regnet.

Aus einer der Regenpausen stammt dieses Bild:

Und auf der anderen Seite des Kanals ist Westen:

Und da eine Waschmaschine mit Trockner zur Ausstattung dieses Stellplatzes gehört (wie hier auf allen Plätzen entlang des Kanals üblich), widmen wir den heutigen Tag der „Halbzeitwäsche“.

Götakanal – Sjötorp

Für Stockholm haben wir nun reserviert, aber leider erst am nächsten Sonntag einen freien Platz auf unserem „Wunsch-Stellplatz“ in Stadtnähe bekommen. Deshalb verbringen wir die Tage bis dahin noch hier im Süden am Götakanal, wo es unglaublich schön ist.

In Sjötorp am Vänern-See beginnt einer der berühmten Abschnitte des Götakanals und daher ist es hier besonders quirlig. Hier genießen wir eine Waffel in der Slussportens Väffeslstuga.

Den Nachmittag verbringen wir auf einem direkt am Kanal liegenden Stellplatz in Jonsboda.

Und neben unserem üblichen Sommerdrink gehört natürlich auch ein guter Latte Macciato dazu.

Götakanal – Berg

Von unserem Platz an der Schleuse von Borensberg brechen wir heute zu einer noch größeren Schleusenanlage auf: Bergs Slussar. Hier reihen sich mehrere Schleusengruppen aneinander, die in den Roxen-See hinab führen. Getrennt durch je einen Warteplatz bzw. Hafen sind es oben zweimal zwei Stück und dann nach unten die Carl-Johans-Slusstrappa – eine siebentstufige Schleusentreppe.

Es ist reichlich Verkehr mit (vor allem schwedischen) Freizeitbooten, die zumeist seetauglich aussehen.

Wir haben Glück und können die Durchfahrt des Kreuzfahrtschiffes „Juno“ beobachten, die sich unter der Klappbrücke hindurch nähert.

Sicherlich nicht eingeplant ist die spektakuläre Schräglage, als sich die Schleusenkammer schneller leert, als die nur auf einer Seite befestigten Leinen verlängert werden…

Aber die Aufregung hält sich in Grenzen und nachdem die Schleuse nochmal nachgefüllt und das Schiff so wieder angehoben wird, geht es gemächlich weiter.

Die M/S Juno wurde im Jahre 1874 in der Motala Werft gebaut, was sie zum ältesten registrierten Schiff mit Übernachtungsmöglichkeiten der Welt macht. Sie verkehrt im Sommer zwischen Göteborg und Stockholm und braucht dafür vier Tage.

Jede dieser Schleusenstufen braucht so seine Zeit und insgesamt sind es dann etwa zwei Stunden, bis die „Juno“ nach insgesamt 11 Schleusungen auf den See hinaus fährt.

Götakanal – Motala

Der Götakanal wurde von 1810 bis 1832 errichtet, um den von Dänemark am Öresund erhobenen Zoll zu vermeiden. Dazu hatte man einen englischen Baumeister engagiert und neue Maschinenbau-Werkstätten in Motala eingerichtet, um die in Schweden neue Technik zu betreiben.

Am östlichen Stadtrand mündet dieser Kanalabschnitt mit einer fünfstufigen Schleusentreppe in den Boren-See.

Entlang des Kanals finden sich viele Häuser in den für Schweden typischen Farben rot und gelb. Hier blicken die Bewohner von ihrem Garten aus auf das am gegenüberliegende Ufer stehende Grabmal des Kanal-Erbauers Baltasar von Platen.

„Südschweden hat warme Sommer“

…so sagt es der Reiseführer. Wir können das aktuell nicht bestätigen: Heute Nacht waren es kurz vor Sonnenaufgang vier Grad Celsius.Glücklicherweise haben wir zwei zusätzliche Decken an Bord, die wir eigentlich gar nicht mitnehmen wollten. Es gibt wohl auch einen gewissen Unterschied zwischen der (wärmeren) Küste und dem (kühleren) Hinterland, wo wir heute im Wald stehen.

Vorausschau / Spoiler: Heute ist Astrid Lindgrens Värld dran – eine Reminiszenz an diverse ihrer Kinderbücher.