Næroyfjorden und Hotel Solstrand

Der Regen hat aufgehört und so fahren wir nachmittags im Anschluss an die Flåmbahnfahrt (siehe vorausgehender Beitrag) noch ein wenig weiter. Zunächst entlang des Næroyfjorden. Die Fahrt geht (mal wieder) auf einer einspurigen und sehr kurvenreichen Straße, aber es ist wenig Verkehr, so dass die Ausweichstellen nur selten gebraucht werden.

Zum Abschluss Tages kommt die Abendsonne heraus und wir erreichen unser Lieblingshotel. Bei unserer Norwegenrundreise vor 15 Jahren freuten wir uns auf Bergen und waren sehr überrascht (und auch ein wenig verärgert), dass das Hotel 30km südlich von Bergen liegt. Was haben sich die Reiseplaner (es handelte sich um eine organisierte Rundreise mit vorgebuchten Hotels) dabei nur gedacht? So weit raus fahren, weit weg von Bergen? – Doch als wir damals in der Abendsonne das Hotel Solstrand erreichten, wussten wir schlagartig, warum man uns hier untergebracht hat: Es ist eine herausragend schöne, historische Hotelanlage in Osøyro direkt am Fusafjorden.

Heute belassen wir es bei einem Abendessen, denn wir haben unsere Unterkunft ja jetzt selbst dabei. Das Solstrand Hotel hat uns auch heute wieder mit seiner Lage, der Küche und dem historischen Ambiente so begeistert, so dass wir die Idee, unsere Silberhochzeit im Jahr 2023 dort zu feiern, noch nicht aufgegeben haben.

Flåmbahn

Heute fahren wir mit der Flåmsbana, einmal von Flåm nach Myrdal und zurück. Der Beginn ist am Vorabend bei einer Besichtigung des kleinen Museums, in dem vor allem über die Bauarbeiten (1928 bis 1947) berichtet wird: die Erschließung des Gebietes mit steilen Bauwegen, den Tunnelvortrieb in Handarbeit (ein Meter pro Monat) und die schwierige Versorgung der Arbeiter.

Am Morgen geht es von Bahnhof Flåm los, der direkt am Fjord und am (Kreuzfahrt-) Hafen liegt. Einer der ersten Ausblicke ist der auf den alten Ortskern von Flåm:

Auf dem Weg in das sanft ansteigende Tal passieren wir kleine Ansiedlungen und diverse Wasserfälle. Auf etwa halber Strecke (im Bahnhof Berekvam) warten wir auf den Gegenzug, denn es ist ansonsten eine eingleisige Strecke.

Ein kurzer Aufenthalt als Fotostopp ist in der Station Kjosfossen, wo dann die Sagenfigur Hynda mit Musik und einem mystischen Tanz auftritt.

Der Bahnhof Myrdal – die Bergstation der Strecke – liegt auf 866m Höhe über dem Fjord. Der größte Teil der Steigung wird auf dem letzten Stück in mehreren Tunneln erreicht, die in die steile Bergflanke geschlagen wurden. Die Bahnstrecke ist mit einer Steigung von 55 Promille eine der steilsten oder sogar die steilste Normalspur-Reibungsbahn (also ohne Zahnstangenantrieb) der Welt.

Der Tag ist damit nicht beendet, aber wegen der Fülle der Erlebnisse – die wegen des guten Wetters möglich wurden – gibt es dazu weitere Beiträge.

 

 

Aurlandsfjellet

Heute Morgen besichtigen wir eine Stabkirche in Borgund, es ist die älteste erhaltene.
Das Holz wurde im Winter 1180 geschlagen und verbaut. Von den ca. 1000 Stabkirchen existieren heute nur noch 28, die alle in Norwegen stehen.
Auch hier wird man zur Besichtigung inzwischen ordentlich zur Kasse gebeten und um das einigermaßen zu rechtfertigen, gab es noch ein kleines Museum.

Die Fahrt geht weiter über eine weitere Hochebene, dem Aurlandfjellet. Es geht steil hinauf auf schmalen Straßen durch bewaldetes Gebiet.
Oben auf der Hochebene jenseits der Baumgrenze liegt wieder Schnee, Seen sind teilweise noch zugefroren. Wir befinden uns auf 1300 m.

Auf dem Weg nach unten kommen wir an dieser neuen Aussichtsplattform oberhalb von Aurland vorbei, zu der Asiaten in  polnischen Bussen kutschiert werden.
Im Fjord liegt ein Schiff der Costa Reederei. Viele Passagiere werden in schwedischen Bussen gebracht. Das beobachten wir schon seit Tagen. Globalisierung?

Unser Übernachtungsort ist Flam, wo aufgrund des Kreuzfahrtschiffes viel Trubel herrscht.

 

 

 

 

Weg zum Sognefjord

Heute steht eine Überführungsetappe an, doch die Reiseleitung (Kristine) hat auch hier ein paar sehenswerte Insider-Tipps aus dem Facebook-Forum „Norwegenurlaub“ eingebaut, so dass die Fahrt abwechslungsreich wird.

Erster Zwischenstopp ist am Kanesteinen: (Ist E.T. doch hier?)

Bei Sandane geht es steil hinauf über eine private (einspurige) Mautstraße mit tollem Ausblick über den Gloppefjorden. (Diese Bilder gibt es dann in unserem späteren ausführlicheren Bericht zu sehen.) Am aufregendsten war der gespannte Blick, ob hinter der nächsten Kurve Gegenverkehr kommt…

Eine Gletscherzunge des Jostedalsbreen ist von unten aus sichtbar: der Brøyabreen. (Kristines erster Gletscher – da habe ich noch was nachzuholen, denn das hier ist ja nix Großes…)

Nach einer weiteren Fährüberfahrt kommen wir nach Lærdalsøyri, das eine gut erhaltene „Alt“stadt aus dem 18./19.Jh. besitzt.

Die Nacht verbringen wir auf einem Parkplatz an der alten (stillgelegten) Tunnelumgehungsstraße des Seltatunnelen, die schon im 17./18.Jh. als Handelsweg Bedeutung hatte („Kongevegen“). Die Nacht wird laut, denn der Fluß Lærdalselvi rauscht beruhigend direkt vor unserem Schlafzimmerfenster.

Dalsnibba, Gamle Strynfjelletvegen, Hjelle, Vestkapp

In der Nacht gab es Regen und Schnee auf unserem Parkplatz am Dalsnibba auf 1500 m über dem Meer bzw. Fjord. Viele Bustouristen bekommen nur Nebel zu sehen, aber unsere Geduld zahlt sich aus: Wir erwischen den einen Moment, in dem die Wolken kurz aufreißen. Unten im Geirangerfjord liegen zwei Kreuzfahrtschiffe.

Es schließt sich eine weitere der bei „Visit Norway“ als besonders sehenswert ausgewiesenen Straßen an: Gamle Strynfjelletvegen. Sie führt durch ein Hochtal und ist über weite Strecken eine (gute) Schotterpiste.

Den Weg zurück „nach unten“ fahren wir in südlicher Richtung und kommen nach Hjelle, wo wir in einem hübschen Café auf der Terrasse einen Kaffee trinken.

Da das Wetter heute stabil sonnig ist, fahren wir zum Vestkapp weiter.

Auf dieser Kuppe (knapp 500m hoch) geht der Blick in fast allen Richtungen über das Meer und wir stehen mit herrlicher Aussicht. Laut Reiseführer ist es „der westlichste Aussichtspunkt mit Festlands“(straßen)“verbindung Norwegens“. Na wie auch immer: Der Panoramablick ist toll.

Trollstigen und Geiranger

Nach dem sonnigen Morgen (siehe erstes Posting von heute) sind wir voller Hoffnung für den Tag. Und so machen wir heute einen der Höhepunkte, die wir aus unserer Reise vor fünfzehn Jahren schon kennen.

Der touristische Ausbau hat sich überall deutlich verändert: Es gibt neue Parkplätze und Aussichtsplattformen, Cafés und Souvenirshops. Aber der Blick auf die Trollstigen und den Stigfossen sind überwältigend wie damals.

Am Gutbrandsjuvet (eine sehr enge Wasserfallschlucht) habe ich das besondere Gefühl, dass die architektonische Inszenierung der Landschaft sehr gut gelungen ist: Der Eisensteg mit seinen Auslegern bietet an jedem Punkt einen anderen interessanten Blick auf die schäumenden Wassermassen…

Von Norden kommend öffnet sich der Blick auf das Geirangerfjord plötzlich beim Erreichen der „Adlerkurve“ (Ørnesvingen) – überwältigend wie damals. Nur die Aussichtsplattform ist neu.

Von der östlichen Talauffahrt haben wir dann nochmal einen schönen Blick auf die AIDAsol und AIDAvita, deren Gäste in Dutzenden von Reisebussen mit uns über die engen Bergstraßen „cruisen“.

Zum Abschluss fahren wir auf den 1500m hohen Aussichtspunkt am Dalsnibba, der inzwischen (anders als vor fünfzehn Jahren) über eine perfekt ausgebaute Straße erreichbar ist (statt Schotterpiste) und an einem großen Parkplatz mit Aussichtsterrasse endet.

Mit Aussicht ist heute abend aber nicht mehr viel, weil wir auf dieser Höhe zumeist in den Wolken sind. Wir hoffen auf morgen früh und machen es uns bei Schneetreiben in unserem mobilen Heim gemütlich.

Ålesund

Heute orientieren wir uns am Wetterbericht, der für Ålesund eine Sonne-Wolken-Mischung voraussagt.

Leider hält sich das Wetter nicht an den Wetterbericht…

Wir besichtigen dennoch tapfer diese schöne Stadt.

Die Fahrt auf den Hausberg Aksla verbinden wir mit der Hoffnung, Morgen früh den folgenden Blick zusätzlich mit Sonne zu bekommen:

Molde

Auf dem Weg nach Molde regnet es häufig. Die Aussicht oberhalb des Ortes (vom Berg Varden) genießen wir in einem trockenen Moment.

Wir kehren frühzeitig auf dem Kviltorp Camping (bei Molde) ein, weil mal wieder zwei Waschmaschinenfüllungen fällig. Zum Glück gibt es hier auch einen Wäschetrockner. Nur die norwegische Bedienanleitung für die Programmauswahl ist eine Herausforderung…

Trondheim

Heute steht Trondheim auf dem Programm, eine Stadt, wie wir von unser ersten Norwegen – Reise vor 15 Jahren kennen sollten. Aber irgendwie hatte sie sich nicht übermäßig eingebrannt. Erst mit der Zeit haben wir das Gefühl, hier schon gewesen zu sein. Woran liegt das?
Trondheim hat wenige Ecken, die sich von anderen norwegischen Städten abheben.
Auch sie wurde im 2. Weltkrieg durch die Deutschen zerstört.

Da wir schon mal da waren, fangen wir etwas abseits der Innenstadt mit der  Festung „Kristiansten“, im 2. Weltkrieg Hinrichtungsstätte der Widerstandskämpfer diente, an.
Dort findet ein „merkwürdiges“ Spektakel statt. Überall werfen Menschen Frisbeescheiben in Körbe mit Ketten. Die einen aus der Nähe, die anderen aus der Ferne.

Es dauert einige Zeit und ein paar Hinweisschilder an den Bahnen, bis wir wissen, dass das Frisbeegolf ist. Mit Golf hat es die verschiedenen Bahnen und die angegebenen Schläge/Würfe gemein. Mit schweren Rucksäcken mit mindestens 20 verschiedenen Scheiben ziehen die 5er Gruppen von Bahn zu Bahn.

Seit längerer Zeit sind wir mal wieder in einer Stadt. Ein bisschen Shopping muss sein und so langsam dämmert es: Wir waren hier schon mal. Obwohl der Markt Ziel eines großen Volkslaufes ist, er kommt uns bekannt vor und dann der Dom. Hier waren wir schon mal.

Auch diese Brücke „Gamle Bybrua“ wird in unseren Dias sein, aber, sie gefiel uns wieder so gut.

Die Straßencafe sind hier auch aufgrund des Laufes voll, der hier vorbei geht (ganz hinten kommt ein Läufer). Aber es ist nicht alles abgesperrt wie zu Hause, sondern Menschen mit Warnwesten und Pfeifen sperren kurzfristig den Verkehr und weisen den Läufern die richtige Richtung und dazwischen wir Spaziergänger auf der Straße. So steht man denen unabsichtlich schon mal im Weg.

Wir verlassen die Stadt und übernachten an einem Fluss auf dem Weg nach Westen.