Götakanal – Jonsboda

Gestern haben wir beschlossen, unseren Aufenthalt auf unserem Platz direkt am Kanal um einen zweiten Tag zu verlängern. Schade dass es heute tatsächlich wie angekündigt häufig regnet.

Aus einer der Regenpausen stammt dieses Bild:

Und auf der anderen Seite des Kanals ist Westen:

Und da eine Waschmaschine mit Trockner zur Ausstattung dieses Stellplatzes gehört (wie hier auf allen Plätzen entlang des Kanals üblich), widmen wir den heutigen Tag der „Halbzeitwäsche“.

Götakanal – Sjötorp

Für Stockholm haben wir nun reserviert, aber leider erst am nächsten Sonntag einen freien Platz auf unserem „Wunsch-Stellplatz“ in Stadtnähe bekommen. Deshalb verbringen wir die Tage bis dahin noch hier im Süden am Götakanal, wo es unglaublich schön ist.

In Sjötorp am Vänern-See beginnt einer der berühmten Abschnitte des Götakanals und daher ist es hier besonders quirlig. Hier genießen wir eine Waffel in der Slussportens Väffeslstuga.

Den Nachmittag verbringen wir auf einem direkt am Kanal liegenden Stellplatz in Jonsboda.

Und neben unserem üblichen Sommerdrink gehört natürlich auch ein guter Latte Macciato dazu.

Götakanal – Berg

Von unserem Platz an der Schleuse von Borensberg brechen wir heute zu einer noch größeren Schleusenanlage auf: Bergs Slussar. Hier reihen sich mehrere Schleusengruppen aneinander, die in den Roxen-See hinab führen. Getrennt durch je einen Warteplatz bzw. Hafen sind es oben zweimal zwei Stück und dann nach unten die Carl-Johans-Slusstrappa – eine siebentstufige Schleusentreppe.

Es ist reichlich Verkehr mit (vor allem schwedischen) Freizeitbooten, die zumeist seetauglich aussehen.

Wir haben Glück und können die Durchfahrt des Kreuzfahrtschiffes „Juno“ beobachten, die sich unter der Klappbrücke hindurch nähert.

Sicherlich nicht eingeplant ist die spektakuläre Schräglage, als sich die Schleusenkammer schneller leert, als die nur auf einer Seite befestigten Leinen verlängert werden…

Aber die Aufregung hält sich in Grenzen und nachdem die Schleuse nochmal nachgefüllt und das Schiff so wieder angehoben wird, geht es gemächlich weiter.

Die M/S Juno wurde im Jahre 1874 in der Motala Werft gebaut, was sie zum ältesten registrierten Schiff mit Übernachtungsmöglichkeiten der Welt macht. Sie verkehrt im Sommer zwischen Göteborg und Stockholm und braucht dafür vier Tage.

Jede dieser Schleusenstufen braucht so seine Zeit und insgesamt sind es dann etwa zwei Stunden, bis die „Juno“ nach insgesamt 11 Schleusungen auf den See hinaus fährt.

Götakanal – Motala

Der Götakanal wurde von 1810 bis 1832 errichtet, um den von Dänemark am Öresund erhobenen Zoll zu vermeiden. Dazu hatte man einen englischen Baumeister engagiert und neue Maschinenbau-Werkstätten in Motala eingerichtet, um die in Schweden neue Technik zu betreiben.

Am östlichen Stadtrand mündet dieser Kanalabschnitt mit einer fünfstufigen Schleusentreppe in den Boren-See.

Entlang des Kanals finden sich viele Häuser in den für Schweden typischen Farben rot und gelb. Hier blicken die Bewohner von ihrem Garten aus auf das am gegenüberliegende Ufer stehende Grabmal des Kanal-Erbauers Baltasar von Platen.

Vimmerby Astrid Lindgrens Värld

Heute folgen die Kindheitserinnerungen Teil 2, viele verschiedene Astrid Lindgren Geschichten werden detailgetreu gezeigt oder auf schwedisch gespielt, gesungen und getanzt.

Als erstes besuchen wir im Anschluss an gestern Katthult, nett gemacht aber lange nicht so schön wie das Original.

Vorbei am Haus von Karlson vom Dach kommen wir irgendwann zu Ronjas Mattisburg und sehen auch dort noch kurz dem Schauspiel zu.

Und zum krönenden Abschluss gelangen wir zur Villa Kunterbunt und Pippi, die am Ende mit der Hoppetossa verschwindet. Ein toller Tag mit vielen Erinnerungen für mich.

Nachmittags stehen wir im Jachthafen von Motala mit schönen Blick auf den See.

„Südschweden hat warme Sommer“

…so sagt es der Reiseführer. Wir können das aktuell nicht bestätigen: Heute Nacht waren es kurz vor Sonnenaufgang vier Grad Celsius.Glücklicherweise haben wir zwei zusätzliche Decken an Bord, die wir eigentlich gar nicht mitnehmen wollten. Es gibt wohl auch einen gewissen Unterschied zwischen der (wärmeren) Küste und dem (kühleren) Hinterland, wo wir heute im Wald stehen.

Vorausschau / Spoiler: Heute ist Astrid Lindgrens Värld dran – eine Reminiszenz an diverse ihrer Kinderbücher.

Katthult und Vimmerby

Heute ist der erste Astrid-Lindgren-Tag: Die Ziele drehen sich um die Orte der berühmten Schriftstellerin und ihrer Figuren. Nach Bullerbü und Lönneberga machen wir einen größeren Halt in Katthult.

Auf diesem Hof wurde fast vollständig „Michel aus Lönneberga“ gedreht, der im Original Emil heißt, aber dieser Name war durch Erich Kästner in Deutschland schon vergeben.
Das Wohnhaus kann nicht besichtigt werden, da es heute noch bewohnt ist, aber das Haus von Alfred, der Tischlerschuppen und andere Häuser können betreten und besichtigt werden.

Später schauen wir uns Vimmerby an. Es gibt einige Orte, die Astrid Lindgren zu z.B. Kalle Blomquist inspiriert haben, weil die Straßen als gefährlich galten. Auf dem Stora Torget treffen wir sie beim Schreiben.

Boda Glasbruk

Heute schauen wir uns Glaswerkstätten in der Region und das zugehörige Museum in Boda an. Hier gibt es die größte Ausstellung des Landes. Dort gibt es gerade eine Aktion: Kinder machen eine Zeichnung und die Glasbläser stellen das Produkt danach her. Es wurde sehr intensiv und mit viel Liebe gearbeitet, bis das Werk fertig war.
Über 600 Jahre wird in der Region bereits Glas hergestellt.

Später landen wir auf dem Campingplatz in Hultsfred an einem See, wo wir erst einmal Waffeln essen. Riesig und sehr lecker.

Kalmar

Nun geht es mit dem Besichtigungsprogramm weiter. Zwischen kleinen Schauern geht es durch Kalmar, das bekannt ist von der 1397 geschlossenen Union zwischen Schweden, Dänemark und Norwegen.
Hier herrscht quirrliges Leben und wir trinken Kaffee im Kullzenska Cafeet, dass uns empfohlen wurde. Es gibt sehr leckeren Kuchen.

Am späten Nachmittag gehen wir zum Schloss, das noch heute das Wahrzeichen der Stadt ist.
Die Wehrtürme stammen aus dem 12. Jh, das heutige Aussehen erhielt das Schloss im 16. Jh, 1612-13 wurde es wieder zerstört und erst nach dem Frieden von Roskilde von 1658 brachen ruhigere Zeiten an, als es endgültig schwedisch wurde.