Schon bei unseren ersten Reiseplanung hatte man uns gewarnt, dass der Hochsommer für Griechenland keine gute Reisezeit sei, da es zu heiß wird. Wir haben uns trotzdem darauf eingelassen, weil wir nur so einen Vier-Wochen-Zeitraum vor Ort verbringen können und für einen kürzeren Urlaub ist uns die Anreise zu weit.
Bei der Spanien-Portugal-Reise in 2016 hatten wir erlebt, dass man sich darauf einstellen kann: Tagsüber alle Fenster mit den wärmereflektierenden Jalousien schließen, Abends die Warmluft durch die Dachluken ablüften. Und Nachmittags keine Aktivitäten einplanen. Und so waren wir zuversichtlich, dass uns die Sommertemperaturen nicht allzu sehr belasten werden.
Nun war ich natürlich neugierig, welche Temperaturen sich tatsächlich einstellen. Da ich für die zusätzliche Kühlbox (siehe unten) eine Lüftersteuerung brauchte und aus Bastelfreude habe ich einen RaspberryPi mit diversen Temperatursensoren ausgestattet. Hier sind die ersten Ergebnisse:
Der kälteste Moment war gleich nach dem Verlassen der Fähre im Norden in Igoumentisa: Morgens um sechs Uhr hatte es nur 13 Grad – und das in Griechenland! Bei diesem Temperaturniveau ist es allerdings nicht geblieben: In der ersten Woche im Norden (ungefähr bis Platanias / Pilion-Halbinsel) kühlte es nachts meist auf 20 Grad ab – was sehr angenehm für den Schlaf ist. Danach hatten wir drei Nächte, in denen es draußen nicht unter 27 Grad abkühlte – und das natürlich erst morgens kurz vor Sonnenaufgang, so dass es in der Nacht davor mit dem Schlafen bei über 30 Grad schwierig war und man auch mal aufwachte. Insgesamt ziehen wir aber bisher eine positive Bilanz: Wir hatten angesichts der Jahreszeit Juli/August mit mehr schlaflosen Nächten gerechnet.
Ein anderer Aspekt ist das Thema „Kühlschrank“. Damals bei der Spanien-Portugal-Reise hatten wir gelernt, dass ein Absorberkühlschrank prinzipbedingt nicht mehr als bestenfalls 20 Grad Temperaturunterschied erzeugen kann. Tagsüber bedeutet das wegen der Sonneneinstrahlung auf die rechte Seite des Autos (wo der Einbaukühlschrank arbeitet), dass es im Kühlschrank schon mal 25 Grad warm wird – was man kaum mehr „kühl“ bezeichnen kann. So war die Neuanschaffung einer Kompressor-Kühlbox eine gute Idee. Sie passt gerade so in den Schrank unter dem festeingebauten Kühlschrank. Um die entstehende Warmluft abzuführen, habe ich einen Lüfter eingebaut, der durch die vorhandene Kühlschrankluft-Außenöffnung bläst. Das funktioniert gut und so haben wir einen wirklich kühlen Platz für Lebensmittel. Die Box könnte sogar auf Tiefkühlung eingestellt werden, aber das brauchen wir nicht.
Der Einbaukühlschrank ist dennoch nützlich, weil wir so einen Platz für Medikamente, Rotwein und die weniger empfindlichen Lebensmittel wie Butter und Käse haben. Und von der wohltemperierten Lagerung von Käse und Rotwein leitet sich auch unsere neue Bezeichnung ab: Es ist jetzt unser „Aromaschrank“. Außerdem funktioniert das Gefrierfach weiterhin sehr gut, so dass wir immer Eiswürfel für einen sommerlichen Drink haben.
Seit wir auf der Peleponnes sind, haben wir Wind, was die Temperaturen noch erträglicher macht.