Platanias

Für heute und morgen ist „programmfrei“ angesagt, d.h. es stehen keine im Reiseführer gennannten Ziele auf dem Plan. Stattdessen: Ruhe pur – oder besser: Entspannung pur, denn ruhig ist es auf diesem – wie allen bisherigen griechischen Campingplätzen – nicht. Wir haben jeweils bewusst solche mit Schatten gewählt und in den Bäumen leben Grillen, die tagsüber bis in den späten Abend hinein fleißig zirpen. Und so ergibt sich ein gleichmäßiger Geräuschteppich, der in der Lautstärke einer gut befahrenen Straße um nichts nachsteht.

Camping Louisa in Platanias

Platanias ist ein Fischerdorf, das inzwischen auch vom Tourismus lebt.

Meteora-Klöster (Teil 2) und zur Pilion-Halbinsel

Heute stehen die beiden östlich gelegenen Klöster auf dem Programm: Ágios Stéfanos und Ágia Triáda. Da heute Montag ist, können wir ersteres allerdings nur von außen ansehen.

Kloster Ágia Triáda

Ágia Triáda ist um so interessanter: Auf einem alleinstehenden Felsen gelegen war der Zugang ursprünglich nur über die Seilwinde zugänglich – inzwischen allerdings auch über eine in den Fels geschlagene steile Treppe (und eine Materialseilbahn). Und wahre James-Bond-Filmenthusiasten kennen diesen Netzkorb-Aufzug aus „In tödlicher Mission“ (For Your Eyes Only).

Kloster Ágia Triáda

So früh direkt nach der Besucheröffnung um zehn Uhr ist es noch ruhig.

Das Kreuz auf dem Plateau des Kloster Ágia Triáda leuchtet weithin sichtbar über Kalambáka

Unser heutiges Tagesziel liegt etwa 200km Fahrstrecke südöstlich von hier an der Ägäis: Platanias auf der Halbinsel Pílion.

Pilíon-Halbinsel bei Lampinou

Meteora-Klöster (Teil 1)

Im 9. Jh seilten sich Eremiten ab, um in Höhlen und Felsspalten Gebetsstellen zu errichten, die man heute noch sehen kann.
Erst im 12 Jh begann der Bau mit St. Stefanos, große Anlagen auf den Felsen entstanden erst im 14 Jh. Es wurden weitere 23 Klöster erbaut, die sich auch unter der Türkenherrschaft hielten.
Mit dem Tourismus verließen immer mehr Mönche die Klöster, heute sind noch 6 bewohnte Klöster zu besichtigen.

Wir beginnen die Besichtigung mit Metamórphosis, dem größten der Kloster, von denen jedes auf einem einzelnen Felsen liegt. Wir erklimmen mit vielen anderen die 264 Stufen hinauf

Kloster Metamórphosis mit der Ab/Aufstiegstreppe

Neben Kirchen, die man nicht fotografieren darf, gibt es natürlich jede Menge andere Gebäude, Höfe und hinten Wohneinheiten der wenigen Mönche, die da heute noch wohnen.

Kloster Metamórphosis

Von dort hat man einen herrlichen Blick in die Ebene, die anderen Kloster und auf Kastraki, wo wir für zwei Nächte wohnen.

Blick auf Kastraki vom Kloster Metamórphosis

Von dort geht es zu dem zweiten Kloster. Erst 1923 wurden die 195 Stufen in den Berg geschlagen, bis dahin kam man und Lebensmittel nur mit einem Netzkorb hinauf, der bis heute für Material und Lebensmittel genutzt wird.

Kloster Varlaám

Auch hier gibt es einen herrlichen Innenhof mit vielen blühenden Pflanzen.

Kloster Varlaám

Auch von hier sieht man weitere Klöster und die Ebene.

Blick auf Kalambáka vom Kloster Varlaám

Nun geht es durch den Klostergarten abwärts nach Kastraki, über Schotterpisten aber mehrheitlich durch den Wald.

Kloster Rousanou

Kastraki: Meteora-Felsen in der Abendsonne

Über Metsovo nach Kastraki

Wir verlassen Ioannina entlang des Nordufers des Pamvotida-Sees über eine Bergstraße und sind ganz allein, kilometerlang kein Auto.

Der Pamvotida-See von Nordosten

Überall an den Straßen (gefühlt viel häufiger als Wegkreuze in Bayern) gibt es kleine Kirchen.
Früher dienten sie dazu, dass die Bauern auf den Feldern dort beten konnten. Heute sind es oft Gedenkstätten für Unfalltote.

Ein Ausblick schöner als der andere und alles ohne Stress, wir sind immer noch ganz allein.

Die Autobahn A2 Igoumenitsa-Thessaloniki läuft bis hinter Metsovo entlang der Staatsstraße 6, die wir gemächlich für viele Ausblicke nutzen

Metsovo im Hintergrund ist ein touristischer Skiort mit einem Laden an dem anderen.


Blick auf Metsovo

Von dort aus begegnen uns mehr Autos, die Fahrt bleibt entspannt, auf der Passhöhe sind wir wieder ganz allein.

Katara-Pass 1680m

Von dort geht es nach Kastraki unterhalb der Meteora-Felsen, wo wir morgen einige der Klöster sehen wollen.

Ioannina

Heute besichtigen wir die Stadt, erst am Ufer lang, dann die Altstadt und dann das große Treiben.
Ioannina wurde im 6. Jh v. Chr. gegründet, 1431 fiel es an die Türken und gut 300 Jahre später regierte hier Ali Pascha. Aus der Zeit stammen viele Bauten.

Blick zurück auf den Campingplatz

Erstes Ziel in der Altstadt ist die Aslan Pascha Moschee, Wahrzeichen der Stadt, erbaut 1618 als Zeichen des Machtanspruchs. Innerhalb des Bezirks lebten Juden, Muslime und Christen einträchtig zusammen. Inzwischen ist sie ein Museum.

Aslan Pascha Moschee

Die zweite Moschee, die Fetiyie Moschee steht auf dem Areal des Palastes Ic Kale und ersetzt eine christliche Kirche auf dem höchsten Punkt der Stadt. Drumherum stehen andere Palastbauten, die heute als Museen dienen.

Fetiyie Moschee

Neben der Altstadt hinter den Stadtmauern findet das wahre Treiben statt.

Zurück auf unserem Platz genießen wir das laue Lüftchen vom See aus.

Ioannina Ankunft

Noch in der Morgendämmerung kommt die Fähre in Igoumenitsa an und wir fahren auf der Autobahn durch die Berge in Richtung Osten. Nach etwa einer Stunde sind wir an der Ausgrabungsstätte von Dodona in der Nähe von Ioannina. Es ist das zweitwichtigste Heiligtum nach Delphi und das älteste Orakel Griechenlands.

Dodona, Teatro

Das Teatro liegt genau wie das Stadio außerhalb des heiligen Bezirks. Das Teatro bot damals 18000 Menschen Platz und war damit genauso groß wie Epidauros, nur leider kaum erhalten, so dass man die Steine gescannt hat und nun neu aufbaut, um dort wieder Theatervorführungen stattfinden lassen zu können. Gebaut wurde es um 3. Jh v. Chr. unter König Pyrrhus.

Blick über das Ausgrabungsgelände auf den Belou (1802m)

Im Frühjahr kann man hier eine schneebedeckte Kuppe sehen.


Rechts unter der Eiche wurde Zeus als höchster Gott unter freiem Himmel angebetet und die Priester deuteten aus dem Rauschen der Blätter die Stimme der Götter. Der erste Tempel bei der Eiche wurde erst im 4. Jh v. Chr. erbaut. Weitere für andere Götter folgten.
Während unseres Besuches beschäftigte sich das Forschungsteam an allen Stellen mit weiteren Sanierungen statt Ausgrabungen.

Der Campingplatz Limnopoula in Ioannina liegt direkt am Pamvotida-See

Mittags genossen wir unseren Schatten und den Ausblick auf den See vom Stellplatz aus und holten den Schlaf von der Fähre nach.

Nach Bari

Auf der gut ausgebauten Adria-Autobahn A14 sind wir heute nach Bari gekommen. Wenig Verkehr, guter Straßenzustand… und 34,80€ Straßenmaut.

Um 19:30 geht es los. Ankunft laut Plan um 05:30 in Igoumenitsa. Wir sind gespannt, wie laut die Nacht im Camper an Deck sein wird.

Ausfahrt vom Hafen Bari

An die Adria

Am Sonntag Vormittag sind wir losgefahren und nach einem Zwischenstopp in Unterfranken (Markbreit, ein einfacher Womo-Stellplatz direkt am Main)…

… sind wir am Montag über die Alpen gefahren (A7 bis zum Ende bei Füssen – Fernpass – Innsbruck – Brenner) und haben die Nacht an der Etsch / Adige verbracht in einem Dorf namens Rivalta, wo wir nach einer bodenständig-italienischen Pasta auf dem Parkplatz des Ristorante Olivo übernachten konnten.

Heute haben wir dann nur noch einen halben Tag Fahrt gemacht und treffen uns mit einer Freundin auf „Ihrem“ Campingplatz bei Pesaro. Dort ist für uns leider kein Platz frei und so stehen wir auf einem relativ jungen Womo-Stellplatz zwei Kilometer weiter:

Morgen geht es dann auf der Küstenautobahn immer geradeaus bis nach Bari, wo um 19:30 Uhr die Fähre in Richtung Igoumenitsa ablegt.

Auf nach Griechenland

Morgen ist es so weit: Wir fahren in Richtung Bari los, wo wir am Mittwoch Abend auf der Fähre nach Igoumenitsa erwartet werden. Der Plan für die anschließenden vier Wochen sieht die folgenden Campingplätze vor – manche nur für eine Nacht, andere für drei oder vier Tage.