Nafpaktos

Heute überqueren wir auf der Fahrt nach Norden den Golf von Korinth. Da wir noch viel Zeit haben, entscheiden wir uns für die Fähre und betrachten die Charilaos-Trikoupis-Brücke von unten. Es ist die zweitlängste Schrägseilbrücke der Welt (2252m) und so konstruiert, dass sie das langsame Auseinanderdriften der beiden Ufer (einige Millimeter pro Jahr) und Erbeben bis Stärke 7 (mit einigen Meter Längenänderung) überstehen soll.

Die Charilaos-Trikoupis-Brücke überpannt den Golf von Korinth zwischen den Ortschaften Rio und Andirrio

In Nafpaktos sitzen wir im Schatten einer großen Platane am Hafen. Es ist ein quirliges Örtchen mit vielen Strandbars und engen Altstadtgassen

Nafpaktos mit seiner Burg

In aller Ruhe erreichen wir Igoumenitsa, wo wir mit dem Sonnenuntergang zusammen unsere Griechenlandreise beenden. In den kommenden drei Tagen geht es dann zurück nach Hause.

Abschluss von wunderschönen vier Wochen in Griechenland

Durch die Berge

Von der Westküste der Peloponnes geht es heute nach Norden an den Golf von Korinth. Unser letzter Standort soll Akrata Beach sein, um von Diakofto mit der Zahnradbahn nach Kalavryta zu fahren – aber davon morgen mehr.

Heute lernen wir einige kleine Straßen durch die Gebirgsdörfer kennen. Es ist Feiertag in Griechenland (Maria Himmelfahrt) und so finden überall Familientreffen in den Gärten und Tavernen statt.

Nicht alle Straßen sind gut gepflegt. Das folgende Beispiel zeigt, was mit einer (ursprünglich normal breiten) Straße passiert, wenn sie nicht regelmäßig ausgebessert wird: Die Natur holt sie sich zurück.

Aber bitte nicht falsch verstehen: Das ist die Ausnahme. Die weitaus meisten Straßen sind in gutem Zustand. Hier im Hinterland ist halt auch extrem wenig Verkehr, so dass die verbleibende Einspurigkeit ausreicht. Und: Wir gehören mit unserem Wohnmobil zu den sehr großen Fahrzeugen auf solchen Strecken. Mehr als kleine Lieferwagen gibt es hier kaum.

Am Weg liegt die Spilion-Höhle. Die Größe dieser Tropfsteinhöhle ist beeindruckend (was aber das Foto nicht wiederzugeben vermag). Von der insgesamt zwei Kilometer in den Berg reichenden Höhle sind „nur“ die ersten 500 Meter touristisch erschlossen, das aber sehr gut.

Nach vielen Serpentinen und einer insgesamt sehr kurvenreichen Strecke kommen wir dann an den Golf von Korinth (rechts), der sich zunächst noch hinter einem Bermassiv versteckt:

Auf dem Campingplatz Akrata Beach bekommen wir ein schattiges Plätzchen. Gut, das wir hier reserviert hatten.

Olympia: Camping Alphios

Heute ist wieder mal ein besichtigungsfreier Tag. Und da sich nun unsere Zeit in Griechenland dem Ende neigt, lassen wir es uns nochmal gut gehen und kombinieren griechisches Gebäck mit italienischem Latte Macchiato.

Anzumerken ist noch, dass wir uns in den letzten vier Wochen offenbar sehr gut an den sonnigen Süden gewöhnt haben: In den letzten Tagen kommt es uns schon kühl vor, obwohl das Thermometer noch 30 Grad zeigt – im Vergleich zu den meisten Nachmittagen der vergangenen Wochen sind das „nur“ 30 Grad. Und des Nachts hatten wir nur 20 Grad, so dass wir die sonst kaum genutzte Bettdecke mal wieder genutzt haben.

Morgen geht es dann noch für zwei Tage auf einen letzten Campingplatz am Golf von Korinth, von wo wir uns dann am Mittwoch auf den Weg zurück nach Igoumenitsa zur Fähre machen werden. Schade eigentlich…

Olympia

Heute steht Olympia, die letzte große Ausgrabungsstätte, auf unserem Programm.
Hier fanden über 1000 Jahre die olympischen Spiele statt, insbesondere im Stadion. Sie haben aber mit dem Hochleistungssport heute wenig gemein, sie waren nämlich kultische Handlungen.
Olympia beschert uns das erste gesicherte Datum griechischer Geschichte: Iphitos knüpfte 776 v. Chr. an einen Brauch an, Wettspiele zu Ehren des Gottes Zeus zu veranstalten und dieses alle 4 Jahre. So spielen Zeus-Tempel, aber auch Zeussäulen, die mit Namen von Regelverletzern versehen wurden, um andere abzuschrecken, eine große Rolle. Sie standen auf dem Weg zum Stadion.

Im Palästra, der Ringerschule, wurde vor den Spielen trainiert.

Olympia: Palästra

Im Philippeon, benannt nach Philipp II von Mazedonien, der diesen Rundbau in Auftrag gab, der aber erst unter seinem Sohn Alexander dem Großen fertig gestellt wurde.

Architrav des Philippeion

Hauptattraktion in Olympia ist das Stadion, es hat eine Länge von 600 olympischen Fuß, d.h. 192m und fasste 40.000 Zuschauer. Die enorme Größe soll darauf zurück gehen, dass Herakles seinen großen Fuß zur Abmessung zur Verfügung gestellt haben soll.
Die olympischen Spielen waren ein gesellschaftliches Ereignis, zu dem man aber trotzdem den heiligen Bezirk besuchte und sich göttlichen Beistand holte.

Stadion

Der große Zeustempel ist bisher nicht wieder aufgebaut worden. Er war der bedeutendste Tempel in Olympia und 64,12 m lang und 27,68 m breit. Er wurde 456 v. Chr. beendet. Etwa 1000 Jahre später fiel der Tempel einem Erdbeben zum Opfer.

Tempel des Zeus

Im Museum finden sich tatsächlich noch einige Originalskulpturen, die nicht nach Athen gebracht oder von europäischen Ländern geraubt wurden. Auch die Rückgabe einzelner Stücke aus deutschen Museen spielt hier in Griechenland eine große Rolle. Vor über 100 Jahren begannen deutsche Archäologen mit den Ausgrabungen.

Bisher behauptete Uwe ja, dass die Bewohner Griechenlands damals ohne Arme und viele auch kopflos waren, aber die Statue ganz rechts zeigt ihm nun, dass es wohl auch Menschen mit beidem gab.

Messene und Vassae

Von unserem Standplatz direkt am Wasser aus begrüßt uns der Tag mit einem Sonnenaufgang direkt im Bett…

Sonnenaufgang am Petalidi Beach Camping

Heute stehen nochmal zwei antike Stätten auf dem Plan: Messene und der Apollontempel in Vassae.

Überblick auf Messene von Norden
Die Überreste des Asklepiostempels
Hier wurde mal eine Säulenreihe mit Architrav wieder aufgerichtet

Die Fahrt zum Apollontempel in Vassae ist eine waschechte Bergstrecke auf (relativ) schmaler Straße. Nachdem wir ansonsten überall von den Straßen begeistert sind, merken wir hier, dass es sich um eine untergeordnete Nebenstrecke handelt, die nicht überall intensiv gepflegt ist und auch der Landwirtschaft dient… Letztlich aber alles noch gut zu fahren, da kennen wir aus Italien ganz andere Straßenqualität und Enge.

Die Landschaft hier in dem bis zu 1400m hohen Gebirgszug ist so ganz anders: Viel grün und offenbar regnet es hier mehr als sonst auf dem Peloponnes. Auch wir erleben das und so fahren wir für etwa eine Stunde im (teils heftigen) Regen. Auch Vassae (auf gut 1100m Höhe liegend) erleben wir mit Nieselregen und bei 19 Grad. Wer hatte da noch gesagt, in Griechenland sei es im August unerträglich heiß?

Der Apollontempel liegt auf dem Bergrücken und ist wegen der laufenden Renovierung in ein großes Zelt gehüllt: Auf dem folgenden Bild oben links als schemenhafter grauer Kasten erkennbar.

Blick während der Fahrt nach Vassae von der gegenüberliegenden Talseite auf Skleros und das Zelt mit dem Apollontempel

Unser Tagesziel ist dann der Campingplatz Tholon Beach, wo wir erstmals einen wirklich großen, breiten Sandstrand erleben.

Petalidi

Gestern sind wir von Stoupa über Kalamata zum Camping Petalidi Beach gefahren und haben dann bis heute einfach „nichts“ gemacht.

Auf der von Weinreben beschatteten Terrasse lässt es sich gut aushalten und es gibt bodenständige griechische Kost zum Abend.

…und es geht mal schwimmen…

Mittelmeer mit Uwe

Mani

Mani ist einer der „Finger“ der Peloponnes. Es ist eine karge Gegend, die wir mit einer Rundfahrt besichtigen.

Nähe Areopolis
Vathia liegt im Süden von Mani
Vathia ist bekannt für seine traditionellen Wohntürme
Porto Kagio liegt fast an der Südspitze der Mani

Mystras

Es liegt am Hang des Taigetos Gebirges wie in die Wand genagelt, oben die Burg, die im 13.Jh entstanden und darunter viele prächtige Kirchen und Klöster, den denen mehrheitlich nur Ruinen stehen. Am Fuße des Berges entstand die Stadt Mystras als Residenz byzantinischer Prinzen.

Mistras hatte zwei Stadtmauer-Ringe: Der äußere verläuft hier auf dem Bild ganz links auf Höhe der dort sichtbaren Gebäude, die innere Stadtmauer etwas unterhalb des Palastes (Bildmitte). Auf dem Gipfel sind die Ruinen des Kastells erkennbar.

Das Gelände kann von oben (unterhalb der Burg) oder von unten besichtigt werden. Der Blick in die Ebene ist herrlich.

Das Kloster Monte Pantanassas über der Ebene von Sparta
Kloster Monte Pantanassas

Dieses Kloster ist das letzte noch von Nonnen bewohnte und das Letztentstandene. Sie ist im Inneren mit bunten Fresken bemalt. Aber Kirchen dürfen von innen nicht fotografiert werden.

Vom Kastell (Gipfel) aus gesehen: Palast (links) und Gebäude am unteren Stadteingang (rechts)

Die Wege waren steil und zum Teil zur abenteuerlich auf Feldsteinen, wenig Treppen… da wären Wanderschuhe angemessen gewesen.

Nafplio und Sparta

Unser erster Stopp auf der Fahrt gen Süden ist in Nafplio, einer adretten, tourismusgerechten Innenstadt: Läden, Bars, Restaurants in hübscher Lage. Auch wir genießen etwas kühles in einem der Straßencafes.

Aus den Gassen von Nafplio stammt auch dieses symbolträchtige Bild: Wasser ist wertvoll und dieser Wasserhahn mit Sicherheitsschloss schützt gegen Diebstahl.

Der Weg nach Sparta führt durch die Berge – und dort haben wir eine bisher einmaliges Erlebnis:

Regen!

Auf dem Ausgrabungsgelände von Sparta ist nicht mehr viel zu sehen. Am ehesten noch erkennbar sind die Reste einer Basilika aus nachrömischer Zeit, also nicht aus der „berühmten“ Zeit der Spartaner.

Der Tag endet auf einem (sehr einfachen) Campingplatz in Mistras, wo wir am nächsten Morgen früh zur Besichtigung starten wollen.